Johannes Flohr an Mutter und Geschwister, 24. Januar 1943
Rußland, den 24.1.43
Meine Lieben!
Zunächst die allerbesten Grüße aus weiter Ferne sendet Euch allen Flans. Bin noch wie immer gesund und munter was ich doch auch von Euch hoffe. Heute haben wir mal einen freien Sonntag es kommt gar nicht oft vor. Nun muß ich Euch auch mitteilen das ich den Brief von meiner Nachb. u. von meinem Kamerad Seb. K. erhalten. Worüber ich mich sehr gefreut habe. Nun könnt Ihr ja mal alle beruhigt sein das Ihr noch was von mir gehört habt u. auch wißt wie es mir geht. Habe mich wirklich gefreut das mein Freund Ludwig u. Seb. bei Euch war. Hoffentlich hat es Euch gut gefallen Ihr werdet ja bisher erstaunt gewesen sein als die bei Euch herein kamen. Ja, Mutter es wird mir die Zeit zu lang bis das einer von denen hier ist. Ludwig wird ja dieser Tage eintreffen. Nun Ihr wißt es sicher schon auch wir sind geschlagen denn der Urlaub ist gesperrt aber hoffentlich dauert es nur paar Tage. Wenn es nun grad nicht so weit wäre dann würden mich die kleinen Mädchen mal besuchen wie Lisbeth schreibt. Ihr habt ja nun auch alle gehört wie es hier zugeht. Es ist alles „Scheiße“. Hoffentlich geht alles gut. Mußte ja nun auch lesen das mein Freund Klaus in Urlaub ist na dann kann der ja was schönes machen. Lb. Mutter Franz hat mir auch geschrieben es geht ihm gut. Engelbert liegt auch in der Scheiße drinn. Ich hatte es Euch ja schon geschrieben das ich das Päckchen von Neujahr erhalten habe ich weiß es nicht mehr. Ich danke auch noch für die vielen Grüße die ihr mir auf die Karte geschrieben habt.