Johannes Flohr an seine Mutter, 3. August 1943

Im Osten, den 3.8.43

Liebe Mutter!

Die besten Grüße auf weiter Ferne sendet Dir dein Johannes. Bin noch gesund was doch auf bei Dir ist Mutter. Es ist gerade so schöner Sommerabend und habe die beste Gelegenheit Dir Deinen lb. Brief vom 20. zu beantworten. Wir haben uns hier eine Unterkunft aus Strohgarben gebaut in einem Kornfeld wo wir dring schlafen. Ja Mutter das ist des Landsers Leben im Osten. Aber wenn wir gesund bleiben ist alles egal und wieder schnell vergessen. Bin froh das Käthe so weit in Ordnung geht. Wir wissen ja wie es im Rheinland zugeht schade. Liebe Mutter das Friseurzeug nicht schicken es hat ja doch keinen Zweck. Nun ja dann werden die schönen Bilder kaputt sein da braucht man nicht dran zu denken. Ach Mutter mein Freund Ludwig ist gestern zurückgekommen was hab ich mich gefreut es war bei einer andern Einheit auch war er froh das ich noch da war. Er hat oft an mich gedacht und ich an ihn. Er war richtig abgekämpft. Ich hatte ja schon gedacht er wäre verwundet aber Unkraut vergeht nicht. Nun ja Mutter dies wäre nun alles laß es Dir gut gehen und meinen Liebling bis auf das frohe Wiedersehen in der Heimat bei Dir.

Es grüßt euer Johannes.

Grüß mir alle. Viele Grüße von Ludwig.