Johannes Flohr an Mutter und Geschwister, 6. Oktober 1942

Russland, den 6. Oktober 1942

Liebe Mutter und Geschwister!

Die allerbesten Grüße aus dem fernen Osten sendet euch Johannes. Bin noch gesund und munter, was ich auch von euch hoffe. Habe vorgestern die zwei Päckchen mit vieler Freude und Dank erhalten. Es war alles gut in Ordnung. Ich sah schon von weitem, dass Post für mich dabei ist durch die rote Schrift. Auch habe ich gestern Käthes lieben Brief erhalten. Sonst ist ja noch alles in bester Ordnung, nur dass Mutter etwas krank war. Doch wenn es nicht schlimmer wird, geht es ja. Und der kleine Adolf wird ja dann bald Pferdeknecht werden. Ich würde mal gerne Zusehen. Von der Kirmes will ich gar nicht mehr schreiben, nicht darüber nachdenken. Sonst gibt es nicht viel Neues in Dirmerzheim.

Liebe Mutter, werde dir diese Tage 100 Mark nach Hause schicken. Schreib doch mal, ob eigentlich die 50 M. angekommen sind. Ich weiß

nicht mehr, ob ihr mir das geschrieben habt. Also meine Lieben, will nun schließen und lasst’s euch gutgehen bis auf ein frohes Wiedersehen in der Heimat. Seid tausendmal gegrüßt von Johannes

Grüße an alle anderen, besonders an den kleinen Pferdeknecht Adolf. Auf Wiedersehen!