Johannes Flohr an Mutter und Geschwister, 30. Januar 1943

Rußland, den 30.1.43

Recht viele liebe Sonntagsgrüße aus weiter Ferne sendet Euch allen Euer Hans. Bin noch gesund u. munter was ich auch von Euch hoffe. Ludwig ist nun dieser Tage auch gekommen. Aber es gefällt ihm noch garnicht so richtig. Er hat mir nun ein schönes Packet mitgebracht was mich sehr gefreut hat. Habe es nun schon aufgegessen weil es so gut geschmeckt hat. Besonders die Erdbeermarmelade schmeckte sehr gut es war mal was anders auch die Birnen. War schon froh das was zu rauchen drin war denn die sechs Zigar. die man bekommt was ist das denn. Jetzt in den nächsten Wochen wird es sowieso knapp werden denn es ist auch Päckchensperre das ist eine große Scheiße wenn man gar nichts mehr bekommt. Und mit dem Urlaub

wird es nun auch was später werden. Nun Seb. Krautner war auch bei Euch dann wißt Ihr nun was los ist. Mein Freund Klaus ist ja auch auf Urlaub gewesen nur ich fehle noch hoffentlich recht bald. Ludwig erzählte mir das mein kleiner Adi so groß geworden wäre und sonst noch alles in Ordnung wäre was mich am meisten freute. Käthe schrieb mir ob ich das Päckchen von Gerzenich erhalten hätte schade es ist noch nicht hier es wird wohl sicher zum Teufel sein. Soldaten habt Ihr auch noch immer zu Haus dann könnt Ihr Euch immer noch Freude machen.. Noch paar Tage kommt Seb. auch wieder an. Also will nun schließen u. laßt’s Euch gut gehen bis auf ein baldiges Wiedersehn in der Heimat es grüßt

vielmals euer Hans.

Auch viele Grüße von meinem Freund Ludwig u. alle anderen.