Johannes Flohr an Mutter und Geschwister, 26. April 1943
Ostermontag, den 26.4.43
Liebe Mutter u. Adi!
Zunächst die allerbesten Grüße aus weiter Ferne sendet Euch euer Hans. Bin noch gesund und munter was ich ja auch von Dir liebe Mutter und Adi lesen kann. Karsamstag bin ich nun wieder aus dem Lehrgang zu meinen Kameraden zurückgekehrt. Ich erhielt nun die Osterpost von Dir Käthe u. Ännchen es hat mich sehr gefreut gerade richtig. Ja, Mutter Du hast nun gedacht ich wäre Ostern zu Hause es war nun nicht der Fall. Nur noch paar Tage dann komme ich bestimmt. Werde jetzt im Monat Mai die Reise antreten bin Anfang Juni zu Hause könnt ihr euch drauf richten wenn inzwischen nichts geschieht. Du hast nun so lange gewartet dann auch noch die paar Tage. Auch hast Du mir die Päckchen abgeschickt schön die werde ich noch erhalten dann aber jetzt nichts mehr schicken. Hier haben wir ein wunderschönes Osterwetter. Wir haben heute frei und habe immer gedacht wärst Du doch jetzt zu Hause. Gestern haben wir 100 Zig. und eine Flasche Schnaps bekommen. Ich kann dir sagen alles war besoffen wie ein Schwein das die den Bunker nicht abgebrochen haben das war es all. Auch ein gutes Essen und Pudding. Ich will Dir nur das eine sagen wenn ich nach Hause komme will ich gut leben besonders Obst u. ein schönes Buttertorte hast Du verstanden da könnt ihr euch drauf richten. Es wird ein Fest geben. Onkel Joh. wird auch wieder Soldat und dann wäre er wieder weg wenn ich käme das ist ja Pech. Auch lese ich das Klaus auch schon wieder da war. Nun liebe Mutter das wäre alles hoffentlich ist es bald der letzte Brief von hier. Also bis auf ein frohes Wiedersehen zu Haus.
Gruß Hans.
Bin gespannt wie es mit meinem Liebling steht. Gruß von Kopp und Merger und allen andern. Auf Wiedersehen. Schreibe Alfred Schuhmann Bescheid.