Johannes Flohr an seine Mutter, 1. August 1943
Im Osten, den 1.8.43
Liebe Mutter!
Viele Sonntagsgrüße von hier sendet Dir Johannes. Bin noch gesund bei alter Frische was ich doch auch von Dir und den andern hoffe. Hier ist es nun paar Tage wieder ruhig hoffentlich geht alles gut. Man ist richtig froh wenn es mal was still ist und man hört kein Kanonendonner mehr. Wäre doch einmal das Schießen zu Ende aber man sieht kein Ende. Liebe Mutter wie ich gestern auf Wache stand hier im Dorf traf ich einen von Gymnich Schaaf heißt er Brückenstr. und einer von Hürth hat am Wasserwerk gearbeitet da kannst Du mal sehen durch Zufall. Der von Hürth fragte sofort nach Ludwig aber ich weis nicht wo er steckt. Was macht Käthe noch hoffentlich ist sie bald wieder gesund. Mutter was mir dringend fehlt das ist eine Zahnbürste und Seife und wenn es geht was zu rauchen. Zigaretten
hab ich fast ja nichts mehr das ist der Scheiße. Bei Euch ist ja der Engländer auch wieder gewesen wo soll das mal enden man darf gar nicht denken hier sonst kommt man zu weit. Also will nun schließen laßt’s Euch gut gehen bis auf ein frohes Wiedersehen in der Heimat. Es grüßt vielmals Johannes.
Grüß mir alle andern Mutter schreibe recht bald. Auf Wiedersehen!