Willi Ludwig an Kaplan Stiesch, 14. April 1940
W. in dorf (???) den 14.4.40.
Hochwürden!
Vielen Dank für den Gruss aus der Heimat. Ja, meine schönen und gemütlichen Tage hier sind jetzt vorbei, ja es ist schon soweit gekommen, dass ich vorläufig nur noch Dienst und Schlafen kenne, zu etwas anderem komme ich nicht mehr. Aber dies schmerzt nicht, ist vielleicht auch gut so, denn die Tage verfliegen und es geht immer mehr auf die Entscheidung und auf den Frieden zu.
An Heimaturlaub ist jetzt auch kein Denken mehr, denn es besteht allgemeine Urlaubssperre nur wie lange ich noch hier bleibe, ist auch fraglich, vielleicht geht es in den nächsten Tagen schon weiter.
Es grüsst Sie
Willi Ludwig
Grüssen Sie auch bitte die Jungmannen. Ja, sie sollen für uns beten, die wir draußen sind, werden sie auch nicht vergessen.