Rundbrief einer ND-Gruppe des Apostelgymnasiums Köln
Über die Entstehungsgeschichte dieses Kriegsrundbriefs, der eher ein „Kriegsrundbuch“ ist, ist nur wenig bekannt. Es entstand offenbar auf Initiative von Auguste „Gustel“ Neuhaus, deren Sohn Hans-August bis zu dessen Verbot Mitglied der ND-Gruppe am Kölner Apostelgymnasium war.
Als dessen Freunde und schließlich auch ihr Sohn selbst zur Wehrmacht eingezogen wurden, unterbreitete Gustel Neuhaus ihnen offenbar gemeinsam mit Willi Stang den Vorschlag, zur gegenseitigen Informationen einen in Buchform gehaltenen „Rundbrief“ ins Leben zu rufen. In ihrem „Vorwort“ schrieb sie im März 1941: „Ich bitte Euch nun, lasst den Brief nicht länger als acht Tage bei Euch liegen, denn, wenn wir eine Verbindung unter den alten Freunden schaffen wollen, muß es natürlich möglichst schnell die Runde machen. Adressänderungen gebt mir bitte möglichst umgehend bekannt.“
So ging dieses Briefbuch auf seine Reise, wobei auch in Köln selbst im Rahmen von „Heimaturlauben“ darin Eintragungen vorgenommen wurden. Gustel Neuhaus schrieb: „So schicke ich denn unser Buch hinaus mit allen guten Wünschen für Euch alle. Möge Euch der Herrgott alle in seinen besonderen Schutz nehmen,, was auch die Zukunft uns bringt. Wir ruhen ja alle in Gottes Hand. Er schütze Euch und uns.“
Dieses ungewöhnliche Selbstzeugnis einer neudeutschen Gruppe wurde durch die Vermittlung von Frau Elisabeth Böhm-Heinrich von Hans-August Neuhaus, der er zeitlebens wie einen Schatz gehütet hat, zum Zweck der Reproduktion und Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Die Digitalisate werden unter N ??? im NS-Dokumentationszentrum aufgehoben.