Edmund Zingsheim an Kaplan Stiesch, 28. November 1941
Russland, 28.11.41
Sehr geehrter Herr Kaplan!
Was mögen Sie denken, dass ich Ihnen noch nicht schrieb? Darf ich da noch Zeitmangel als Entschuldigung angeben. Es war aber wirklich der Fall. Jetzt liegen wir schon Tage in Stel-lung. Es fehlt nur an Schreibmaterial. Man muß dann die nächste Heimatpost abwarten, um wieder korrespondieren zu können. Und, wenn auch noch etwas früh, so will ich doch schon an die nächste Zukunft denken.
Zum hl. Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen und Ihren Jungen Gottes reichen Segen und verdienten Erfolg fürs Neue Jahr.
Wenn Sie diese Post schon viel vor dem Feste erhalten, so entschuldigen Sie bitte. Ich rech-ne mit einer Laufzeit von 4 Wochen (Heimat – Front). In der Hoffnung, dass dieser Krieg mit Russland bald ein Ende findet und wir die Heimat gesund wieder sehen dürfen, grüßt herz-lichst
Ihr Hubert Zingsheim