Hans Werres an Kaplan Stiesch, 11. April 1943
Frankreich, den 11. April 1943
Carissime!
Inzwischen werden Sie hoffentlich meine beiden Päckchen mit Lortz: Reformation erhalten haben. Der Preis beträgt 18.75. Ich werde hoffentlich mit Ihnen übereinstimmen, wenn ich für das übrige Geld noch einige gute Bücher kaufe.
Über Ihre neuesten Nachrichten habe ich mich sehr gefreut. Wie kommt Ihr Vetter in solch fabelhafte Beziehungen zu hohen kirchlichen Würdenträgern? – Bei der Feierstunde wäre ich gerne gewesen. Ich habe mich inzwischen ganz gut eingelebt, was ja für das erste Mal sehr schwer ist. 2 protestantische Pfarrer haben wir jetzt hier, mit denen ich mich ganz gut verstehe. Wir hatten uns auch schon am 2. Sonntag „in den Haaren“. Themata werden also in Zukunft wieder genug auf Lager sein, z.B. über den Sündenbegriff. Machen Sie sich bereit! Oder ist es Ihnen nicht recht? – Eine geschichtliche Frage: Seit wann haben wir das roemische Missale?
Was machen Sie die Karwoche und Ostern mit den Jungen?
Etwas Besonderes?
Ich erhielt dieser Tage von W. Vianden den 2. Brief an junge Menschen, der von einer Reihe Schreiben begleitet war. Kennen Sie ihn schon? Wirklich eine feine Idee! Jochen schrieb mir begeistert darüber, Kpl. Klein, W. Niederwipper, Meiers u. noch einige andere.
Für heute genug! Gottbefohlen!
Hans