Peter Pehl an Kaplan Stiesch, 27. Februar 1944

27.2.44

Lieber Herr Kaplan!

Nun sollen Sie auch von mir etwas hören. Da ich noch bedingt P.a. bin, haben sie mich für 6 Wochen nach Dänemark versetzt. Die Fahrt verlief ganz gut, doch ist mir die vierstündige Seefahrt schlecht bekommen. Ich liege nun in der Hauptstadt Kopenhagen in der Nähe des königlichen Schlosses. Die ganze Versetzung ist als Erholung gedacht. Es ist noch richtig Frieden. Es gibt noch alles, mir fehlt das Geld. Wir dürfen uns nur 16 Rm. im Monat schicken lassen, das ist sehr wenig, aber es reicht zum Sattessen, aber anschaffen kann man sich nichts. Denken Sie mal: Man kann Schlagsahne essen soviel man will. Daneben gibt es alles ohne;

Fleisch, Fett, Butter, Pralinen, Schinken u.s.w. Der Durst ist mäßig. Der Ausgang gering, damit das Geld nicht zu rasch aus geht. Die dänischen Mädels sind leider schon bereits verdorben. Die Dänen selbst stehen gegen uns. Viel darf man von den Verhältnissen nicht schreiben, denn die meisten Briefe werden kontrolliert. Nun genug davon.

Es grüßt Sie nochmals
   Ihr Peter Pehl