Karl-Heinz Kranz an seine Familie, 12. Februar 1944

Vaihingen, den 12.2.44.

Liebe Eltern!

Heute morgen erhielt ich Euren lieben Brief, für den ich vielmals danke. – Mit Gisbert stehe ich augenblicklich in sehr regem Briefverkehr, so daß ich über seine Urlaubsabsichten (und er über meine) ist auf dem laufenden bin. In Paderborn werde ich erst neu eingekleidet, wenn es nach Rußland geht. Aber ich werde mit 90 %iger Sicherheit Zivilerlaubnis bekommen. – Meine Wunde ist immer noch offen. Weil ich den ganzen Tag auf bin, heilt sie natürlich schlecht. – Von Günter habe ich immer noch keine Post. Der ist scheinbar stark beschäftigt. – Gestern wurde hier von 10 Künstlern ein Varieté veranstaltet. – Wie es mit meiner Entlassung steht weiß ich nicht. Je länger, je lieber; es geht alles vom Krieg ab. Nun, wahrscheinlich werde ich Montag untersucht. Ihr habt sicher viel Alarm. Hier müssen wir auch manchmal in den Keller.

Frohe Grüße,

Dein Karl Heinz