Karl-Heinz Kranz an Bruder Gisbert, 9. März 1944

Essen-Steele, den 9.3.44

Lieber Gisbert!

Heute kamen Deine beiden Briefe vom 22.2. und 27.2. von Paderborn zurück. Besten Dank! – Für Sargnägel habe ich bereits gesorgt. Du sollst nicht leben wie ein Bernhardiner!

Von mir kann ich noch keine Urlaubsheldentaten künden. Ich habe erst mal „’rumgekrost“. Unter anderem stellte ich ein Verzeichnis meiner Bücher auf, um Deinen Langfingern die Gelegenheit zu nehmen. Im Bücher-Requirieren bist Du, wie Mutter auch bestätigte, ganz groß, Du Buchhalter!

Dein heute eingetrudelter Brief vom 6.3. läßt mich ja hoffen, Dich noch in natura hier zu sehen. Du mußt unbedingt noch diesen Monat kommen, schon alleine aus Papierersparnis (ich muß Dir nämlich sonst ganze Romane und ellenlange Fragebogen schicken, was wir sonst mündlich vertellen könnten). – Gleich mache ich mit Mutter einen Spaziergang nach Lützenrath. – Dotz Büse ist ganz zerknirscht, daß er Dir noch nicht schrieb. Aber der arme Mann ist so stark beschäftigt, daß .... Muß ich Dir den dienstlichen Befehl geben, in Urlaub zu kommen, oder fährst Du freiwillig?

Heil,

Karl Heinz

Herzliche Grüße von Vater und Mutter!