Kurt Diederich an seine Eltern, 17. Juni 1943
17.6.43
Liebe Eltern!
Ich habe gestern einen Brief von Euch bekommen und mich sehr gefreut. Ihr schriebt darin, daß ich von der Autobusfahrt garnichts geschrieben hätte. Nun kann ich mir auch erklären, daß Ihr damals geschrieben habt, Ihr hättet von hier noch keine Post bekommen. Der erste Brief ist sicher unterwegst verloren gegangen. Denn darin hatte ich die Fahrt beschrieben. Die Zwei Mark habe ich auch in dem Brief erhalten. Bei Euch war es, wie Ihr geschrieben habt, Pfingsten nicht schön. Hier war das Wetter sehr schön. Nun liegt Papa ja wieder im Lazarett. Hoffentlich dauert es nicht lange. Ist denn die Adresse von Papa nun anderes? Na, Herbert hat ja nun immer schöne beschäftigung wenn er zu den Soldaten geht. Ich will auch einmal sehen, ob ich keine Fliegenfänger bekomme. Ich habe schon von Tante Friede, Tante Mili und von Tante Fränzchen Post bekommen, von Oma und Opa auch. Von Hilde habe ich noch keine Post bekommen. Nun weiß ich auch, was ein Dalles ist. Als Talismann habe ich einen Ullr den man an den Gürtel hängt. Die Strümpfe bekommen wir hier von der Frauenschaft gestopft. Eben habe ich wieder ein Paar abgegeben, Nun will ich schließen seit herzlich gegrüßt von Eurem Sohn Kurt.