Mutter Diederich an Sohn Kurt, 21. Juli 1943
Salzelmen, d. 21.7.43
Mein lieber Kurt!
Deine beiden Briefe haben wir mit Freude erhalten. Der eine mit Zeugnis. Ich freue mich, daß Du versetzt bist, aber anstrengen muß Du Dich mehr, es muß besser werden. Wir müssen es sicher unterschreiben und zurück schicken; aber ich will es dann zuerst Papa schicken; er ist ja zu Hause in Müngersdorf. Den andern Brief mit den Bildern haben wir gleichzeitig erhalten. Sie sind ja sehr schön und können wir uns gut vorstellen, wie es bei Euch aussieht. Mit der Turnhose das ist ja dumm. Da bist Du ja ordentlich damit herumgerutscht wenn
die schon kaputt ist. Da mußt Du sie schon hierhin schicken; ich werde sie dann flicken. Mein lieber Kurt mit der Lederhose das ist wohl nicht zu machen. Sogar in Bayern konnte Tante Trude keine bekommen. Es ist überhaupt mit den Geschenken aus. Tante Mili hatte am 12.7. Geburtstag und ich konnte ihr nichts schenken. Am 29.7. hat Tante Mili silberne Hochzeit, da sind wir nicht dabei und ich kann auch nichts schenken. Wenn Du dran denkst kannst Du aber so ein Kärtchen schicken dann werden sie sich freuen. Also denke mal dran. Deine Uhr hatten wir in Köln zum reparieren gebracht die
wollte ich Dir schicken; aber von dem Haus steht nichts mehr da. Es ist an nichts dran zu kommen. Will mal hier in der Zeitung für eine gebrauchte Hose nachsehen.
Heute habe ich Dir eine Karte geschrieben aus dem Kurkonzert wo wir waren. Es ja sehr schön hier und ich denke bis 1. September hier zu bleiben. Papa will dich vielleicht einmal besuchen, Du kannst ihm ja mal schreiben (Nach Hause.) Frau Küch mit Claus und Peter ist auch hier in der Gegend. Ich werde sie vielleicht mal treffen. Bekommst Du auch immer viel Post? Von Frau Hoffacker habe ich auch Post bekommen, Du kannst Hansi auch
[eine Zeile offensichtlich nicht kopiert] [mal schreiben.]