Mutter Diederich an Sohn Kurt, 2. August 1943
Salzelmen, d. 2.8.43
Mein lieber Kurt!
Deine lb. Karte habe ich erhalten. Da habt Ihr also tüchtig arbeiten müssen. Wenn Du dann keine Zeit zum Briefschreiben hast dann genügt auch immer eine Karte. Die Hauptsache ist, daß ich lesen kann daß es Dir gut geht. Mit Deiner Turnhose ist es ja schade, sie war doch neu. Du bist sicher so dick geworden, daß die Nähte platzen. Bin mal gespannt wann wir mal ein Bild von Dir bekommen. Uns geht es auch hier noch gut. Herbert ist seit ein paar Tagen hier im Kinder-
garten. Am Mittwoch treffe ich Frau Küch mit Claus und Peter aus Müngersdorf. Sie sind ja ein paar Bahnstationen von hier einquartiert. Ab und zu ist hier auch schon Mal Alarm, wenn die Flieger in Norddeutschland einfliegen. Aber ich drehe mich dann auf die andere Seite und schlafe weiter. Tante Fränzchen und Onkel Heinrich sind auch hier für ein paar Tage. Sie wollen zu Hilde fahren. Es ist sehr heiß hier man kann nirgends wo hin gehen. Herbert ist sehr braun und Gisela bekommt hier rote Backen. Bin mal gespannt wie Du aussiehst wenn Du wieder kommst.
Lieber Kurt kannst Du dort nicht mal wegen einer Seppelhose sehen, vielleicht gibt es dort noch eher so etwas. Du hast doch Deine Kleiderkarte und das Geld schicke ich Dir dann. Oder kannst Du Dir da nicht sonst was für Deinen Geburtstag kaufen? Ist egal was es kostet, ich schicke Dir Geld. Schreib mir doch mal darüber. So nun muß ich schließen es ist schon 11 Uhr.
Es grüßt Dich für heute herzl. Deine Mutter und schlafenden Geschwister.
Anbei 2 M