Stimmen der Jugend (3. Folge) (1935)
Platte 1
Ansprache Generalpräses L. Wolker
Deutschland 1. Teil
Ansprache Generalpräses L. Wolker
Deutschland 2. Teil
Deutschland (Ansprache Ludwig Wolker)
Deuschland, du Ort voll Sinn und Geheimnis, Licht und Dunkel, voll Gefahr und Hoffnung. Deutschland. Was ist Deutschland? Es ist das deutsche Land, das große weite Land in der reichen Fülle seiner Landschaft, das Land mit den großen Städten und hohen Domen und rauchend ? Fabriken, das Land mit den kleine Städten romantischer Vergangenheit und den Vorstädten neuer Siedlung und Sachlichkeit, das Land mit den ernsten Bauernschaften des Nordens, den fröhlichen Dörfern und Kirchen des Südens, das Land der Buchen und der Eichen, des Schneeglöckleins und des Vergissmeinnicht, das Land der Wolken und Wetter, der Seen und Sümpfe, Äcker und Fluren, Heide und Höhen von Berg zu Meer – das ist Deutschland, unser Deutschland.
Was ist Deutschland? Es ist der deutsche Staat, das Reich, das neu gebaut werden will aus deutschem Blut und Boden, Willen und Wesen, der deutsche Staat der Gegenwart an einem Höhepunkt innerer Spannung und Entladung mitten im Brennpunkt des Zeitgeschehens und Kräfte des Aufgangs und Niedergangs ringen ineinander werdendes Reich. Das ist Deutschland, unser Deutschland.
Was ist Deutschland? Es ist das deutsche Volk, das Volk der deutschen Stämme in der Vielfalt ihrer Art und Begabung, das Volk in allen seinen sozialen Schichtungen und religiösen Gliederungen, unser Volk in seiner schicksalhaften Zwietracht und seiner ewigen Sehnsucht nach Einheit. Das ist Deutschland. Das deutsche Volk im Reichtum seiner Sprache und schöpferischen Kunst, in der Kraft seiner Arbeit und Leistung, in der Lust seines Lachens und in dem Schluchzen seines Leids. Das ist Deutschalnd. Und alle Deutschen zusammen und jeder einzelne aus ihnen, auch der Ärmste der Brüder und auch der verlorene Sohn, sie alle sind Deutschland, unser Deutschland.
Was ist Deutschland? Es ist der deutsche Geist, die deutsche Seele, widerspruchsvoll wie das deutsche Schicksal, wechselvoll wie die deutsche Landschaft, unruhevoll wie die Witterung seiner Jahreszeiten. Es weht etwas in ihm vom Dunkel seiner Wälder und vom Sturm seiner Wetter, tiefes Gemüt, hochstrebender Geist und brutaler Gewaltwille, der alte Heide und der junge Christ, sie leben in seiner Seele. Götterdämmerung ist noch immer. Kräfte aus der Tiefe schlagen wider die Tore des Himmels, rütteln an Bindungen letzter Menschheitsgesetze. Und doch in der Gnade der Taufe eine unstillbare Sehnsucht hin zur Wahrheit, zum ewigen Gott und den er gesandt hat, zu Heliand Christus. Dieses deutsche Land, dieser deutsche Staat, dieses Volk, diese deutsche Seele – das ist Deutschland. Und es ist unser Deutschland.
Ja, es ist unser Deutschland, auch unser, die wir das Christusbanner führen und junge Kirche heißen. Nichts und niemand kann uns den deutschen Namen, kann uns die deutsche Ehre nehmen, nicht Schmähung und Gewalt. Denn dieser Name und dies Ehre sind i nuns und nicht außer uns. Und nichts und niemand kann unsere deutsche Treue brechen, kein Feind von außen und kein Zorn von innen, denn unsere Treue wurzelt im innersten Wesen und im Willen des Herrn. Ihr aber, Christusjugend, Brüder im Volk, macht euch dies Land, dem ihr dienen wollt, erst recht zu eigen, ganz innerlich zu eigen. Erwandert euch Deutschland, das weite herrliche Land, von Nord nach Süd und in alle Gaue, springt in seine Flüsse und Seen, durchstreift seine Wälder und Fluren, lacht in seiner Sonne und trotzt seinen Wettern. Und erspüret euch Deutschland in seiner Sage und Geschichte, in seiner Dichtung und am Herzen seines Volks. Nicht was in der Massenkündung einer Presse des Tags geschrieben steht, ist Deutschland. Was im Herzen des Volks geschrieben steht, was darin offenbar wart, das ist Deutschland. Erarbeitet euch Deutschland mit jedem Hammerschlag, mit jedem Federzug, mit jedem Ackerschritt, den ihr in echter Pflichterfüllung tut. Im Dienst am Volk erarbeitet ihr euch ein neues Stück Deutschland. Brüder, stellt euch ein, stemmt euch ein in das Werk der deutschen Arbeit. Schließlich und auf Dauer wird darin immer die größere Kraft und die bessere Leistung entscheiden. Erkämpft euch Deutschland. Wie unsere Väter und Brüder im großen Krieg für uns Deutschland erkämpft haben so erkämpft ihr euch dies unser Deutschland im geistigen Ringen um das Höchste. Erkämpft es euch in unbeugsamen Willen. Erbaut euch Deutschland. Erbaut es in der Zelle eurer Gruppe, erbaut es in einer reinen und starken Familie, erbaut es, indem ihr euch hineinstellt in die Gemeinschaft der Bauenden in den Gemeinden, den Ländern und im Staat. Und erobert euch Deutschland, indem ihr die Herzen erobert durch euer Sein, durch euer Wort, euere tägliche Tat. Wahrhaft und gut, stark und rein, froh und frei. Nun sind Gesichter unsre Fahnen. Nun sind die Leiber unser Schaft.[1]
Und endlich erbetet euch Deutschland. Deutschland braucht das Heer seiner Kämpfer. Es braucht auch ein Heer der Beter. Je mehr derer sind in unserem Volk, die gottesvergessen, desto feuriger wollen wir Tag um Tag, ja Stunde um Stunde unser Bitten für Führer und Volk vor ihn tragen. Es geht um Letztes und Höchstes in unserem Volk. Brüder, betet ohne Unterlass. Deutschland, unser Deutschland. Wir nehmen es als unser Erbe und als unsere Aufgabe, als unser Schicksal und als unsere Sendung. Wir umfassen es mit der ganzen Glut der Seele und rufen „Alles für Deutschland! Deutschland für Christus!“ Heil!
Platte 2
Ruf ins Volk 1. Teil - (3:36)
Ruf ins Volk 2. Teil - (2:15)
Wenn alle untreu werden ... - (0:48)
(T: Thomas Klausner [Pseudonym von Georg Thurmair])
Platte 3
Erhebt euch von der Erde .... - (1:28)
Es geht wohl zu der Sommerzeit ... - (1:59)
Unüberwindlich starker Held ... - (1:08)
Das Banner ist dem Herrn geweiht ... - (1:47)
Singgemeinde katholischer Jugend Düsseldorfs
Platte 4
Was wißt ihr von der Erde ... - (1:45)
Laß uns die Erde erkennen .... - (1:38)
Wer will mit uns nach Island gehen - (1:32)
Flink auf! Die lustigen Segel gespannt! ... - (1:50)
Singgemeinde katholischer Jugend Düsseldorfs