Marga Broil (geb. Ortmann) (1921)
Marga Ortmann wird am 7. Juli 1921 in der Marthastraße in Köln als ältestes von fünf Mädchen in eine ausgesprochen katholische Familie geboren. Margas Vater ist Lederfachmann, die Mutter bis zur Eheschließung Gesellschafterin einer jüdischen Dame. Der Versuch zur Gründung einer Ledergroßhandlung scheitert zunächst am Ersten Weltkrieg, da der Vater eingezogen wird.
Marga besucht während der Weimarer Jahre die katholische Rechtschule und wechselt auf die Königin-Luisen-Schule. Weil die Eltern das Schulgeld nicht bezahlen können, folgt aufgrund einer Sondervereinbarung zum Schulgeld ein weiterer Wechsel auf das Irmgardis-Lyzeum. Doch auch diese Schule muss sie mit 14 Jahren wieder verlassen, um im elterlichen Geschäft mitzuarbeiten. Als ihr Vater sich dann nach 1933 weigert, der NSDAP beizutreten, bleiben Aufträge aus und er muss das Geschäft aufgeben.
Marga ist sehr aktiv in der Pfarrjugend. Hierbei lernt sie Pfarrer Angenendt kennen, dem sie später hilft, die Kriegskorrespondenz zu erledigen.
Die Familie zieht mehrmals um. Marga arbeitet zunächst bei der Rheinischen Girozentrale, ab 1942 dann bei einer Wohnungsbaugesellschaft. Im Mai 1942 verlobt sie sich mit August Broil, den sie in der Kirchengemeinde kennengelernt hat. Beide heiraten Anfang 1944 und bekommen im Laufe der Zeit sechs Söhne.
Das Kriegsende erlebt Marga Broil in der Lüneburger Heide. Zurück in Köln nimmt sie ihre Tätigkeit als Hausverwalterin wieder auf. Als er nach dreijähriger Kriegsgefangenschaft nach Köln zurückkehrt, übergibt sie diese Arbeit an ihren Mann und widmet sich der wachsenden Familie.