Karl-Heinz Kranz (1924)
Karl-Heinz Kranz wird am 8. April 1924 in der Humannstrasse als zweiter von vier Söhnen des Ehepaars Gisbert Kranz sen. und Berta Kranz, geb. Zilges, in Steele geboren, wo die Familie ein Eisenwarengeschäft besitzt. [1] Wie sein Bruder Gisbert besucht auch Karl-Heinz die Volksschule St. Laurentius und anschließend das Gymnasium in Steele.
Er tritt als Einziger in seiner Klasse nicht der HJ bei, sondern engagiert sich ebenso wie Gisbert im Bund Neudeutschland (ND), auch nach dessen Verbot. Vorher strikt getrennt, kommt es nun zu intensiven Kontakten zu anderen katholischen Jugendorganisationen wie der DPSG. 1942 werden Mitglieder der Steeler Pfarrjugend, darunter auch Karl-Heinz Kranz, auf einer Fahrt nach Altenberg an die Gestapo verraten und des angeblichen illegalen Fortführens des Katholischen Jungmännerverbandes beschuldigt. Die Ermittlungen werden später aus Mangel an Beweisen eingestellt.
Nach der Schule arbeitet Karl-Heinz Kranz als Kaufmannsgehilfe, wird dann jedoch zur Wehrmacht eingezogen. Er kämpft an der Ostfront und kommt dort am 27. Januar 1945 ums Leben.
[1] Die hier vorgestellte Lebensgeschichte von Karl-Heinz Kranz ist aus verschiedenen Quellen rekonstruiert und eher episodenhaft. Zum einen liefern einzelne Passagen aus der Autobiographie seines älteren Bruders Gisbert Kranz interessante Details, zum anderen ist eine Gestapoakte zu einem Verfahren gegen Karl-Heinz überliefert. Außerdem sind zahlreiche Dokumente der Familie erhalten, die weitere Mosaiksteinchen zur Lebensgeschichte von Karl-Heinz Kranz bilden.