Therese Bauer (geb. Franken) (1915)
Therese Bauer wird am 23. Februar 1915 in Köln als jüngstes von sechs Geschwistern geboren. Ihre Mutter, eine Perlenstickerin aus dem Elsass, zieht die drei älteren Kinder mit Hilfe ihrer Verwandten im Elsass groß. Der Vater verlässt die Mutter, kehrt 1918 zunächst wieder zurück, um die Familie dann abermals und dauerhaft zu verlassen. Daraufhin nehmen die Großeltern die drei älteren Kinder zu sich.
Therese wird 1922 verspätet eingeschult und beginnt 1929 eine Lehre als Schuhverkäuferin in einem jüdischen Geschäft. Später wird sie Schaufensterdekorateurin. Während der NS-Zeit wird Familie Franken eine jüdische Bekannte, Mimi Schwarz, in der Wohnung verstecken und – gemeinsam mit ihren Kindern - andere Juden mit Nahrung versorgen und bei der Suche nach Verstecken unterstützen.
Therese erkrankt an Tuberkulose, verbringt zwischen 1938 und 1941 viel Zeit in Sanatorien, wird aber geheilt. Nach ihrer Rückkehr nach Köln arbeitet sie konspirativ mit ihrem Bruder Klaus Franken zusammen und verschickt ab 1942 die sogenannten „Grauen Briefe“.
Das Haus der Familie in Köln wird durch die Bombenangriffe zerstört. Therese bleibt aber bis zum Ende des Krieges in der Stadt, wo sie verschiedene Schlafmöglichkeiten nutzt. Sie arbeitet weiterhin in ihrer Firma, für die sie am Ende des Krieges die Prokura erhält.
Im Haus Altenberg, dem wichtigsten Zentrum für die Katholische Jugend des Rheinlandes, lernt sie bei einem Jugendfest ihren zukünftigen Mann kennen. Dort verloben sie sich später auch und heiraten 1946. Ihr Mann, im Krieg verwundet, studiert nach dem Krieg und wird Architekt. Zusammen mit vielen anderen Familien aus ihrem katholischen Umfeld bauen beide eine große Siedlung in Bergisch Gladbach auf, wo Agnes Bauer bis zu ihrem Tod lebt.