Liesel Schäfer-Strausfeld (geb. Strausfeld) (1924)
Liesel Strausfeld wird 1924 in Köln-Lindenthal geboren. Ihr Vater Peter stammt aus dem Westerwald, Mutter Selma aus Köln-Nippes. Peter Strausfeld ist Justizvollzugsbeamter und wird Mitglied der NSDAP. Das Ehepaar bekommt insgesamt elf Kinder. 1929 zieht die Familie von Nippes nach Neu-Ehrenfeld, wo Liesels Vater ein Haus gebaut hat. Sie genießt dort eine fröhliche Kindheit, in der es immer genug zu essen gibt. Sie ist, ebenso wie ihre Geschwister, eingebettet in eine religiöse Erziehung.
Liesel besucht bis zu Mittleren Reife die Schule, um nach deren Abschluss ihr Pflichtjahr in der kinderreichen eigenen Familie abzuleisten. Anschließend macht sie eine Ausbildung zur Säuglings- und Kinderkrankenschwester mit dem Ziel, Fürsorgerin zu werden. Sie absolviert in diesem Rahmen mehrere Praktika in verschiedenen medizinischen und sozialpädagogischen Einrichtungen sowie in Institutionen der Sozialverwaltung.
Liesel entwickelt – wie zuvor schon ihre Schwestern – große Aktivitäten in der katholischen Pfarrgemeinde. So leitet sie unter anderem eine Mädchengruppe. Daneben wird sie Mitglied im BDM, ohne dort allerdings aktiv mitzuwirken.
Als Mutter Selma 1944 stirbt, erwachsen daraus für Liesel und ihre Schwester noch stärkere Verpflichtungen zum Erhalt der Familie, für deren Versorgung sie nun zuständig zeichnen.
1948 heiratet Liesel Strausfeld Hubert Schäfer aus der gleichen Pfarrgemeinde und wird Mutter von sechs Kindern. Daneben wird sie in Köln als Familienfürsorgerin aktiv. Später engagiert sie sich in der Friedensbewegung und nimmt an den Politischen Nachtgebeten teil.