Köln, den 16. Juli 1944.

Mein lieber August,

ich kann diesen Sonntag nicht vorübergehen lassen, ohne Dir wenigstens einen kurzen Gruß zu schicken und für die Freude zu danken, die Du mir mit Deinem Brief v. 6. gemacht hast. Es triffst sich so schön, daß mir fast immer, wenn ich die Woche über habe warten müssen, gerade am Sonntag diese Freude geschenkt wird. Und das zeichnet doch den Sonntag von den Tagen des Alltags aus, daß mir mehr Ruhe und Stille bleibt für Ihn, dem dieser Tag geweiht ist, und für die Gedanken an Dich, Du mein Liebster. So geht aus der sonntäglichen Abendstille unseres Heimes mein Gedenken zu Dir, nachdem ich den Tag über unsere Lieben bei mir zu Gast hatte. - Behalte die Freude in Deinem Herzen, mein August, trotz allem

Deine Marga.