August Broil an seine Frau Marga, 16. Januar 1944

Bremen, den 16. Januar 1943. [richtig wohl: 1944]

Meine liebe Marga.

Heute abend, als ich vom Konzert zurückkam, habe ich einen Bericht über unseren Hochzeitstag entworfen und auf der Maschine getippt. Bevor ich ihn den Freunden übergebe, will ich ihn Dir zum Lesen schicken. So auf dem alten Klapperkasten getippt sieht er äußerlich nicht besonders schön aus. Ihn mit der Hand jedesmal zu schreiben ist wohl etwas viel. Vielleicht ist es Dir möglich, ihn auf Deiner besseren Maschine ein paar mal durchzuschlagen; ich brauche ihn etwa zwanzig mal. Lies ihn vorher noch einmal gut, und sieh zu, ob nicht der eine oder andere Gedanken besser ausgedrückt werden kann oder ob nicht noch etwas hinzugefügt oder weggelassen werden müsse.

Ich glaube mit dem Bericht können wir den Freunden den besten Dank abstatten.

Elli Niermann schrieb darüber treffend: „Es tut gut, inmitten von soviel Leid auch von solcher Freude zu erfahren. Darum laßt uns alle teilnehmen an Eurer Freude.” So wollen wir es denn auch halten.

Nun, Liebste will ich den Tag beschließen mit Dir. Gleich werde ich Deinen feinen Brief noch einmal lesen, und dann werde ich Dich ganz innig in mein Gebet einschließen.

Dein August.

Ein paar Fragen am Rande:

Setze Dich gelegentlich mit der Abteilung Familienunterhalt in Verbindung zur Klärung der geldlichen Angelegenheiten.

Kläre mit den Eltern bei günstiger Gelegenheit ebenfalls die geldlichen Fragen. Eigentlich wäre das ja meine Aufgabe gewesen, aber obwohl ich daran gedacht habe, brachte ich es an den Tagen garnicht fertig.

Warst Du schon bei den Ärztinnen?