Gerhard Schneider an Kaplan Stiesch, 15. Februar 1941
15.2.41
Werter Herr Stich.
Die besten Grüße aus Frankreich sendet Ihnen Gerhard Schneider. Sie müssen entschuldigen das ich auf Ihren Brief noch nicht geantwortet habe. Man hat ja sehr wenig Zeit. Das liegt daran weil unser Familien Kreis sehr groß ist. Und dadurch kann man anderen nicht gleich schreiben. Also kurzum. Ich habe es sehr gut angetroffen, ich bin auf der Schneiderstube. Ich habe hier sehr viele Flickereien, alles was auf Nähmaschine gemacht könnte werden, muß alles auf der Hand gemacht werden. Weil wir keine Nähmaschine haben. Aber ich kann Ihnen sagen es gibt nichts für das deutsche Reich. Denn so ein schmutziges Land wie Frankreich gibt es glaubig kein zweites. Hier bekommt man ja die Leuse auf dem Leib. Und es ist sehr viel kaputt das kann sich kein Mensch vorstellen.
Ich liege ja sehr weit von der Stadt ab, aber jeder Morgen nimmt einer auf der Landstraße mit. Ich kann ihnen sagen, das es hier nicht schön ist, man versteht die Leute nicht. Beim Einkaufen von Sachen geht das alles bei Fingerwertigkeit. Hier ist für einen schön der Französisch kann. Na etwas kann ich auch schon. Hier kann man fiel Englische Massengräber sehen. Sie können sich darauf verlassen bei Tage kommt kein Tommi in die Heimat. Unsere Jäger holen sie immer herunter. Denn das habe ich schon gesehen, das sie gegen unsere Jäger nicht ankommen. Nun will ich schließen in der Hoffnung das mein Brief Sie so gesund antrifft wie er mich verläßt. Es grüßt Sie
Gerhard Schneider
Grüßen Sie mir alle Kameraden.