Gerhard Schneider an Kaplan Stiesch, 26. Februar 1941

Frankreich, d. 26.2.41.

Sehr geehrter Herr Stich.

Die besten Grüße aus Frankreich sendet Ihnen Gerhard Schneider. Ich hatte mich sehr über Ihren lieben Brief gefreut. Besonders über den Brief der der Junge mir beilegte. Nun Sie schreiben Paris wäre sehr schön. Das will ich schon gern glauben. Aber so weit wie ich Frankreich gesehen habe ist es sehr schmutzig. Man meint ja immer man bekäme die Leuse auf dem Leib. Mir kann keiner erzählen wie Frankreich aussieht, wo ich hier meine Arbeitsdienstzeit erlebe. Es kann an Deutschland nicht dran tippen. Ich kann Ihnen sagen es gibt nichts für die Heimat. Wenn man hier die Leute besieht meint man die würden sich einmal im Jahr waschen. Nun will ich mal für heute schließen habe sehr wenig Zeit. Und mit der Schneiderstube, das stimmt ich bin von Beruf Schneider. Es grüßt Sie aus weiter Ferne

Gerhard Schneider