Ludwig Kreuser an Kaplan Stiesch, 15. Mai 1941

Roggenhausen, Ostpr.  

15. Mai 1941

Lieber Herr Kaplan

Ihren letzten Brief mit dem schönen Foto-Bild habe ich dankend erhalten und mich darüber gefreut

Inzwischen bin ich etwas weiter nach Ostpreußen hineingewandert und somit in’s Ermland gekommen. Wie sehr sticht sich doch dieses Land von dem übrigen ab. Ich beobachte mit Interesse dass das Kreutz und kunstvolle Bilderstöcke, - insbesondere der Gottesmutter mit dem Kind – die Landstraße und Wege zieren und den Wanderer grüßen. Die Gotteshäuser haben ihre Tore geöffnet und laden ein zum Gottesbesuch; und schön sind die Kirchen hier. Indem ich nun weiterwandere, grüße ich Sie,

Ihr Ludwig Kreuser.