18.9.41

Lieber Rudolf!

Immer wieder tut es mir aufrichtig leid lieben Menschen auf Briefe mit Karten antworten zu müssen. Doch Du weißt ja von der Größe des Umfanges meiner ständigen Korrespondenz, die ich – trotz des Feldzuges mich bemühe aufrecht zu halten.

Es ist ja so, dass der Tag des Wiedersehens doch kommen wird und dann hörst Du ja auch von alledem, was mir hier begegnete.

Mein Heimweh hast Du durch die Schilderung des Plattenreichtums von Ferdinand Müller noch gesteigert. Wär doch der Tag schon da um in den Riehler Heimstätten aufzutauchen!

Wir stehen nun vor der großen Weltstadt am Meer. Keine Häusermassen und Schornsteine endlich mal wieder nach langer Zeit für meine Großstadtaugen. Der…….. ………….. kalt und voller Regen weht der Wind vom Rande der Ostsee her.

Grüß Tante Hüne und Onkel Hermann! Herzlichst!

Konni