Hans Kreuser an Kaplan Stiesch, 30. September 1941
Afrika, den 30.9.41.
Lieber Herr Kaplan!
Hiermit danke ich Ihnen herzlichst für das ausgesprochene Beileid für den Heimgang meines Bruders Hubert.
Tief erschüttert war ich, als mir die Nachricht übermittelt wurde. Aber in dem Gedanken, dass er bei unserm Herrgott gut angekommen und nun bei seiner Mutter weilt, habe ich all dieses Traurigsein vergessen, was man in seinem irdischen Denken so bekommt und hat. Es ist mir mit diesem Geschehen leichter geworden hier in der Verteidigung auszuhalten, ebenfalls klarer zum Bewusstsein gekommen, wo groß die Ewigkeit
gegenüber des kleinen irdischen Lebens ist. Der Tod ist ja doch nun einmal der Anfang zum leben.
Nun geht das Leben in der Pfarre so weiter Viele hunderte sind von Zeit zu Zeit eingezogen und nun schon länger von Haus und Familie fort. Wann kommt nun einmal wieder der Tag, wo wir wieder zusammen am Sonntag unser hl. Messopfer feiern können? Hoffentlich bald!
Das Ihnen die „lebendige Gesellschaft“ Freude macht, kann ich mir so recht vorstellen. Ich war ja auch einmal vor 10 Jahren dabei und kenne die Sache. Es war manchmal schön.
Mir geht’s soweit noch gut. Man nimmt