Hermann Wengelski an Kaplan Stiesch, 15. Dezember 1941
Serbien, den 15.12.41.
Werter Herr Kaplan!
Zunächst Ihnen wie auch Ihren lieben Eltern ein recht frohes Weihnachtsfest und ein glückseliges neues Jahr.
Nun muß ich Ihnen aber endlich für Ihren lieben Brief vom Juni d.J. danken, den ich mit großer Freude erhalten habe. Zwar bin ich jetzt nicht mehr in Frankreich, wie sie lesen, bin ich in Serbien. Leider bekomme ich dieses Jahr meine Lieben nicht zu sehen, es gibt keinen Urlaub. Weiß Gott, wo der Krieg uns noch überall hinbringen wird. Fast acht Monate schon war ich nicht mehr daheim. Aber mir geht es gut. Ich hoffe, daß auch Sie meine Grüße bei bester Gesundheit erhalten werden.
Nun muß ich schließen, die Zeit ist knapp. Nochmals ein recht frohes Weihnachtsfest und viele liebe Grüße
Ihr Hermann Wengelski