Theodor Buiting an Kaplan Stiesch, 19. Januar 1942

Berlin, den 19.1.1942

Lieber Herr Kaplan!

Mein Urlaub ist auch schon mal wieder vorbei. Wie schön waren die Tage der Erholung, Ja, dieses Mal hatte ich mich wirklich in den 14. Tagen gut erholt. Am ersten Morgen meinen Dienst antrit, wurde ich feierlich von meinem Herrn Oberst und der ganzen Familie begrüßt. Auch sie waren erstaunt, dass ich mich in der kurzen Zeit so gut erholt hatte. Ja, eine

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Mütterliche-Pflege ist ja eine ganz andere, als hier beim Komiß. Mir will es immer noch nicht richtig klar werden, dass diese Urlaubstage schon um sind. Es ist gut, dass die Zeitenuhr nicht stehenbleibt, sonst sähe das Kriegsende böse aus.

Ich habe auch einige schöne ruhige Tage bei Schmitz erlebt. In K’werth ist noch alles beim alten. Der Geschützturm, an der Brücke, ist bald wertig. Auch bei Schmitz ist noch alles gesund und wohlauf. Es ist doch schön wenn man mit den alten Bekannten ein paar Plauderstunden zusammen sein kann.

Für ihren lieben Brief vom 13.1.42 herzlichen Dank. Ja, wenn mal wieder Friede ist, muß das Wiedersehen in Kaiserswerth gefeiert werden. Die schöne Zeit der Erholung ist vorbei und die Arbeit geht in dem alten Stil weiter aber große Veränderungen stehen uns in den kommenden Wochen noch bevor. Ich bin mal gespannt, ob ich in Berlin bleiben werde? Ich möchte gern hier in Berlin bleiben, schon wegen der schönen Natur.

Ich will für heute schließen. Mit vielen herzlichen Grüßen verbleibe ich

Ihr Theo