Konrad Friesenhahn an Familie Stiesch, 24. Januar 1942

24.1.42

Meine Lieben!

Zwei Briefe habe ich heute von Euch zu beantworten. Einmal Rudi’s langer vom 2.1. und der Brief vom 29.12. im alten Weltkriegsumschlag von Inge. Rudi wird ja auf keinen Fall in diese grimmige Kälte hier müssen (-46°). Viel schlimmer kann es auch am Nordpol nicht sein. Rudi erzählt mir von dem Erfolg seiner Krippenspiele. Ich erinnere mich an den damaligen Tag in Kaiserswerth. Gerne würde ich mal einen Brief schreiben, doch bei dieser Kälte geht das einfach nicht mehr. Die Finger sind klamm und der ständige Kampf gegen dieses Klima beseitigt gründlichst die Lust dazu.

Hoffentlich kommt bald doch wider alles Erwarten mal wieder ein so gemütlicher Nachmittag im warmen Zimmer bei Euch zusammen mit Eurem lieben Pfarrer und P. Justus. Ob wir das werden haben können? Wenn Inge und Gertraud mal bei Euch sind meinen Dank für ihren weiter geschriebenen Brief. Wie gerne würde ich allen eine Antwort geben.

Euer Konni