Konrad Friesenhahn an Rudolf Stiesch, 2. Februar 1942

2-2-42

Lieber Rudi!

Heute Deinen Brief vom 24.12. erhalten. Doch eine unheimlich lange Zeit brauchte der Brief dieses Mal. Du schreibst mir da vom Wiedersehen in Feldgrau. Vielleicht stehst Du schon jetzt irgendwo im Land in dieser Uniform und musst feststellen, dass ein mitgebrachter Idealismus allzu schnell mit dem Knüppel der Wirklichkeit niedergeschlagen wird. Dann heißt es eben „Kopf hoch!“ Zum Glück ist man ja nie allein

[Brief endet hier, Rest nicht kopiert?! oder ist folgender Teil die Fortsetzung?]

Liebe Tante Hüne!

Du schreibst mir auch wieder einen langen Brief. Im Mittelpunkt stehtElmar mit seiner „buhl“ Geschichte. Wirklich ein Spaß über den sogar alte ergraute Krieger haben lachen müssen. – Herrlich diese Jungen! Sofort wäre ich bereit eine Menge Laternen zu bezahlen. Welche Heldentat: „Es war doch erst meine „Ente.“ Arme Jungen, die für zerbrochene Scheiben oder zerrissene Hosen „Klöpp“ kriegen. Aber eine Sehnsucht nach einer eigenen Familie wächst beim Lesen solcher Geschichten in mir hoch, alles zu erreichen! Nur ent (?) Frieden, Frieden!

Euer Konni