Karl Heinz Hodes an Kaplan Stiesch, 6. Juni 1942
den 6. Juni 1942
Lieber Herr Kaplan!
Zuerst recht frdl. Dank für Ihre lieben Pfingstwünsche. Vom Tode Franz Ley habe mit aufrichtigem Bedauern gehört u. ein Kerl der Besten ist wieder weniger. Bei seinem letzten Urlaub waren wir noch zusammen u. tauschten unsere Gedanken u. Kunst. Ich vertonte damals ein Text von ihm, den ich der Anlage beigebe. Es wäre fein, wenn es in Dreikönigs Junger Kirche gesungen würde. Und dann möchte ich Sie bitten, das Lied + Text drei x abzuschreiben: 1 für Sie, das 2. Exempl. wollen Sie bitte Kpl. Angenendt weiterreichen u. das dritte seiner Mutter geben.
Wie geht es Ihnen? Was macht die Arbeit bei der Jugend? Was gibt es sonst neues?? Ich bin schon ganz braun geworden, wenn man auch am Tag viel Hunger hat.
Bald wird es zur Stubenabnahme pfeifen, ich muß daher ins Bett u. leider auch mein Brief schließen.
Mit herzlichem Gruß
Ihr Karl Heinz
(jetzt Stube 7)