Jochen Soddemann an Rudolf Stiesch, 25. August 1942
Holland, am 25.8.42.
+Rudolf!
Hab Dank für Deinen Brief. Eine indirekte Antwort darauf hast Du sicherlich von Hans Werres bekommen. Ich schickte ihm dieser Tage einen Ausschnitt aus der „deutschen Zeitung in den Niederlanden“ über „Sparta und Athen“. Ihr habt mir damals von Eurem Abend darüber berichtet. Was hältst Du davon? Unser eigentliches Thema ist ja nur berührt soweit es das Völkische angeht, der Glaube bleibt unberührt.
Dieser Tage habe ich ein Büchlein von Gustav Frenssen durchgearbeitet: „Der Glaube der Nordmark“. Zum ersten Mal fand ich ohne jede Plenita eine Verkündigung
des Deutschglaubens, mit der man sich auseinandersetzen kann. Manches, z.B. die Abrechnung mit dem Protestantismus Norddeutschlands ist nur allzu wahr. Ich habe das Büchlein auf Anregung eines unserer Feldwebel gelesen und will es mit ihm auch einmal durchsprechen.
Du schreibst vom Rembrandt-Film. Ein Teil daraus ist ja Amsterdam – Sonntag vor 8 Tagen war ich noch einmal dort – gedreht worden. An Rembrandts Geburtshaus kann man als Landser nicht herankommen, es liegt im Judenviertel.
Von den Kerlen habe ich noch nichts gehört. Sag allen meinen Gruß,
Dir Heil
Dein Jochen