Wilhelm Rosenbaum an Kaplan Stiesch, 4. September 1942

Riga, den 4.9.

Werter Herr Kaplan!

Will Ihnen schnell ein paar Worte zukommen lassen. Wie geht es Ihnen? Ich hoffe, doch bestimmt gut. Leider kann ich Ihnen meine Gesundheit nicht bestätigen! Ich liege nämlich schon seit dem 20.6. im Lazarett. Habe Nieren-Entzündung und Wasser in den Beinen. Gleichzeitig habe ich eine Diphtherie bekommen. Meine Eltern die wissen es bereits schon? Was gibt es denn Neues in Bickendorf. Viel

Fliegeralarm? Ja steht unsere schöne St. Dreikönigen Kirche noch? Was ist mit der Rochuskirche passiert. Schreiben Sie mir bitte sofort unter der Feldpost N° 45998 St I a einen Antwortbrief. Sonst nichts Neues. Grüssen Sie bitte meine Eltern. Bitte richten Sie auch einen schönen Gruß an den Herrn Pastor Horneffer aus. Mit diesem Brief lasse ich Sie recht herzlich grüßen

Wilhelm

Nächstens mehr!
WR

Adresse ist:

Soldat Wilh. Rosenbaum
F.P. N° 45998, St. I a

Wenn da nicht mehr erreichbar dann wieder unter N° 33561 Kompagnie A.