Josef Kreuser an Kaplan Stiesch, 4. September 1942
Benzin (Lau) 4. 9. 42
Grüss Gott Herr Kapl. Stiesch.
Vielen Dank für Ihren Brief vom 16. 8. über den ich mich sehr gefreut habe. Durch meine Versetzung bin ich mit der Beantwortung Ihres Briefes bis jetzt noch nicht dazu gekommen. Meine Feldpostnummer lautet jetzt S. J. Kreuser Feldpostn. 21449 L. G. P. A. Dresden. Mein Bruder Hans hat Ihnen also so manches von seiner Soldatenzeit erzählt. Schade, dass ich zu dieser Zeit nicht auf Urlaub kommen konnte, wie damals bei meinem Bruder Ludwig. Den Film Rembrandt habe ich mir damals in Berlin auf Grund der Wehrbetreuung umsonst angesehen. Meine Meinung ist genau dieselbe wie Ihre. Das Leben des Meisters Rembrandt ist mir weniger bekannt aber so wie man es in dem Film gezeigt hat, verlebte ein Künstler wie Rembrandt sein Leben nicht. Schon diese Liebeszenen die aber auch dauernd in den Fordergrund gestellt wurden passen nach meiner Ansicht nicht in den Film. Die Adresse
von Rudi Conin die Sie mir bekannt gaben ist inzwischen ungültig geworden. An diese Adresse habe ich nämlich einen Brief gerichtet der leider wieder zurückgeschickt wurde. Seine neue Adresse ist mir bis heute noch nicht bekannt. Das Lied von Franz Ley würde mich sehr interessieren. Um die Zusendung des Textes (wenn möglich Noten) würde ich mich freuen. Sonst bin ich noch wolauf und hoffe dasselbe auch von Ihnen.
Es grüßt Sie und Ihre lb. Eltern recht herzlich Ihr
Jos. Kreuser