Peter Pehl an Kaplan Stiesch, 6. September 1942

6. Sept. 42

Lieber Herr Kaplan.

Von Ihrem Brief und Ihren Kaplan-Heftchen erfreut, möchte ich Ihnen nun wieder schreiben. Also, ich denke es wird schon alles werden. Die Wunde heilt ganz schön, aber das Fingergelenk ist noch kaputt. Der Arzt meint, ich solle mich in Acht nehmen, damit nichts zurückbleibt. Es steht eben alles in Gottes Hand. Ich freue mich sehr, daß Ihr noch tüchtig arbeitet. Es ist bitter nötig; denn in Russland verlernt man leider das Beten und die Gottes-furcht bis man zum Einsatz kommt. Ich hatte jedenfalls nur wenig Kameraden, die wirk-

lich katholisch waren. Hier im Lazarett erlebt man es an jeden Tag. Hans Eiermann soll es auch erwischt haben. Der war in meinem Marschbataillon, und jabe ihn mehrfach getroffen .auf dem Transport. Er ist aber zu einer anderen Einheit gekommen. Nun will ich mich von Ihnen verabschieden und hoffe Sie im Genesungsurlaub mal sehen zu können.

Ihr Peter Pehl