Hans Werres an Kaplan Stiesch, 18. Oktober 1942
Soldat Hans Werres
O. U., Sonntag, den 18. Oktober 1942
Auf Wache!
Lieber Herr Kaplan!
Mit dem heutigen Brief geht ein Schriftchen an Sie zurück, das mir viel Freude bereitete. Der Schriftsteller war mir unbekannt, jedoch merkte ich beim lesen der Erzählung: „Heilige Saat“, dass ich sie schon irgendwo und zwar in einem Schullesebuch gelesen hatte. Diese und auch die übrigen Erzählungen haben mich angesprochen. Mit Ausnahme von Rübezahls Ende. Die mutet mir doch etwas legendenhaft, um nicht zu sagen, übertrieben an. Ebenso war mir in „der Roßkirche“ vieles unklar. Ich habe einzelne Stellen angestrichen. (Seite 22/23, Seite 41, 50/51, 51/52 merkwürdig!
Ein Sprung! Da fehlt doch logisch ein Anschluß? – S. 54 stimmt das? Ist das nicht lutherisch?) Vielleicht schreiben Sie mal dazu. Nun bin ich gespannt, was sie als nächtes schicken werden. Mit Handel-Mazette werde ich diese Nacht beginnen.
Ich warte auf Ihren Brief, der mir wiederum viel Neues mitteilen wird.
In Bälde dann mehr. Für heute Ihnen u. allen Kameraden frohen Gruß.
Hans
Ich wollte zu den Kameraden in einem kleinen Rundbrief sprechen. Können sie mir einmal einen Durchschlag der Namen geben, von denen, die noch mittun, damit ich mir ein ungefäh-res Bild machen kann, hauptsächl. von jetziger Unter- u Obergruppe?
Idem, ut supra.