Otto Mundorf an Kaplan Stiesch, 5. Januar 1943

Halle, den 5. Januar 43

Heil und Gruß!

Und meinen Dank für Ihren Brief. Ja, was die Literatur in den Lazaretten angeht, kann man wenig begeistert sein. Vielmehr ist es oft haarsträubend. Hier ist nun dieses Buch das einzigste seiner Art und für die meisten zu langweilig zu lesen, da es nur Berichte sind, die es wiedergibt? Ich habe auch wenig darin gelesen, da es sich wirklich nicht lohnt.

Was den Jesuiten Hoensbroich angeht, habe ich Ihnen das geschrieben, was mir sein sogenannter Bruder oder Vetter, ich weiß nicht mehr das genaue Verwandtschaftsverhältnis, erzählt hatte. Dieser Hoensbroich war von einem Schloß bei Jülich. Ist ja auch weniger wichtig, wie sich die Sachen nun verhalten. Jedenfalls kann dieser Hoensbroich nicht der sein, von dem in dem Buch die Stellen zitiert sind. Ich habe schon von ihm gehört, aber nie erfahren wann er gelebt hat und was er schrieb. Jetzt wo sie dazu schreiben erinnere ich mich den Namen einmal in den Studien zum Mythos gelesen zu haben.

Der Name des Verfassers des Buches heißt, wie ich schrieb, Revetzlow, so steht wenigstens in dem Buch. Sie können sich ja einmal über das Buch erkundigen. Es zu lesen hat tatsächlich keinen Wert.

Sonst gibt es von hier nichts neues zu berichten, denn ich liege noch immer im Revier.

So will ich nun für heute schließen.

Ihnen und allen Jungen Heil und Frohgruß

Otto