Peter Pehl an Kaplan Stiesch, 21. Januar 1943
21.1.43.
Lieber Herr Kaplan
Ich bin nunmehr in Goldberg 25 km südwestlich von Liegnitz in der Lausitz bei dem Landesschützenverein gelandet. Nach 1 Woche Unterricht über Behandlung von Kriegsgefangenen geht es nun heute auf Russenkommando als Wachhabender. Bin mal gespannt, wie das ausgeht. Es wird aber nur ein Übergangsposten sein. Danach geht es wahrscheinlich als Kommandoführer zu den Franzosen oder Belgier. Wir sehen nämlich alle Sorten von Gefangenen hier: Russen, ….Briten, Franzosen, Serben und Belgier. Die Briten sind noch gefesselt. Mit den Russen hat man nun Gott sei Dank weniger Arbeit als mit den Franzosen. Letztere haben gewisse Sonderrechte. Auch viel zu tun hat man mit deren Post. Sie bekommen ja allerhand geschickt. Wenn einer 20 Tafeln Schokolade und 50 Konserven hat, so ist das keine Seltenheit. Wir Posten dürfen nichts von ihnen annehmen.
Nun herzl. Grüße aus Schlesien
Ihr Pehl