Holland, am 29.1.43.

Rudolf!

Hab Dank für Glückwunsch und Brief. – Von Daheim erfuhr ich, daß Herbert Engel in Urlaub ist. Ich hatte es bislang nicht gewagt, ihm ein Wort des Trostes hinaus zu senden, nun, da er Daheim, wird er wissen, daß er trotz allem nicht alleine steht. Gestern sandte ich ihm einen Brief. Heute habe ich an Dich die große Bitte: Kannst Du in der kommenden Woche für seine lb. Mutter und vier gefallene Brüder aus unserer kleinen Bonner Gemeinschaft das Heilige

Opfer feiern? Wenn ja, gib mir doch bitte den Weg an, damit ich hier draußen daran teilnehmen kann. Auch dem Herbert gib bitte Bescheid. Du glaubst nicht, wie mich damals die Nachricht geschockt hat. Herbert steht nun ganz allein. (Mit der Bezahlung müsstest Du bis zum ersten Gehalt im März warten.)

In den nächsten Tagen geht’s in U-Lehrgang.

Grüß mir bitte den Heinz Otto, den Ernst, Herbert Faber und alle Jungen der Pfarre

Dir Gottes Segen zu allem Tun

       Jochen