Theodor Buiting an Kaplan Stiesch, 13. Februar 1943

Berlin-Kladow, d. 13.II.43

Lieber Herr Kaplan!

Erst heute kann ich mal wieder ein Lebenszeigen von mir geben. Ich bin noch immer hier bei meinem Herrn Oberst in Berlin. Da nun die Leute so knap in unserer Komp. Sind, musste ich neben meinem Burschenposten eine Stellung auf der Waffenkammer übernehmen. Nun habe ich so viel Arbeit das keine Friezeit für meine persönlichen Sachen überbleibt. Doh bin ich noch froh hier in Berlin zu sein, denn draußen im Osten sieht es sehr böse aus. Mir geht es Gesundheitlich nicht besonders. Über Weihnachten war ich Augenkrank, so dass ich jetzt eine Brille tragen muß. Nun bin ich bei einem Nasenarzt in Behandlung. Bekam in der letzten Zeit kaum noch Luft. Wurde Mittwoch am

Kopf geröntgt, soll angeblich Stirnhöhlenvereiterung haben. Bin doch gespant was die Aufnahme bringen wird. Alle diese Krankheiten können mich nicht erschüttern und verliere auch nicht meinen Humor. – Wenn ich im Sommer auf Urlaub komme werde ich nicht versäumen auch mal wieder nach Köln zu kommen. Dann kann ich, wenn es Ihnen recht sein wird, meine zukünftige Braut vorstellen.

Für Ihre lieben Zeilen vom 8.12.42 meinen herzlichsten Dank. Anbei lege ich das Heffgen wieder mit bei.

Entschuldigen Sie bitte die Eile und bleibe mit herzlichsten Grüßen und besten Wünschen

Ihr Theodor Buiting