Edmund Zingsheim an Kaplan Stiesch, 21. Februar 1943

O.U. den 21.2.43.

Sehr geehrter Herr Kaplan!

Ihr Schreiben vom 3. Jan. erreichte mich erst nach Rückkehr zu meiner alten Einheit. Viel-leicht wissen Sie schon, dass ich inzwischen einen Lehrgang in Baumholder mitmachte. Mit Erfolg absolviert, komme ich nach meinem Eintreffen an alter Wirkungsstätte dazu, meinen Dank für Brief und Novelle auszusprechen.

Noch stand mir keine Zeit zur Verfügung, mich mit dem Inhalt zu befassen. Nachdem ich es durchackert habe, werde ich es zurücksenden.

Und sonst freue ich mich, über die Geschehnisse in der Pfarrei auf dem Laufenden gehalten zu werden. Ich wünsche Ihnen zu Ihren Bemühungen, eine Kopie, die ja manchmal das Original übertrifft, der Regensburger Domspatzen in unserer Pfarrei zu schaffen vollen Erfolg.

Dank für Ihre Frage nach meinem Wohlbefinden. Nach dieser oben erwähnten Baumholder-Zeit kann ich jetzt wirklich nicht mehr klagen; wenn uns der Dienst auch voll ausfüllt. So sitze ich z.B. heute, an diesem wundervollen Vorfrühlingstage, auf Wache und warte, dass auch die letzten Std bald der Vergangenheit angehören mögen.

Ich bitte nochmals um Entschuldigung wegen der langen Frist, die ich Sie auf Antwort warten ließ, wenn auch ungewollt und grüße herzlich

Ihr Hubert Zingsheim