Hans Friesenhahn an Kaplan Stiesch, 27. Februar 1943

O. U. den 27.II.43

Lieber Rudi!

Gestern erhielt ich Deinen lb. Brief. – Augenblicklich habe ich das Glück, an einem Sanitäts-kursus in einem Feldlazarett teilzunehmen; aber die schönen Tage sind bald gezählt. Ich werde dann wieder den schweren Weg an die Front antreten müssen. – Du meinst, ich solle Beschwerde einlegen, wegen meiner Verwendung als Infanterist. Mein Pfarr-Verweser hat aber bereits nach Köln berichtet; außerdem will ich abwarten, was mit mir geschehen wird. – Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich zurücksehne nach meiner früheren Tä-tigkeit, heraus aus dieser entsetzlichen Einöde. Niemand, der noch zu Hause ist, weiß wie gut er es hat; ich habe das früher auch nicht gewusst. Wir wollen beten u. immer wieder beten für en Frieden. Ich empfehle mich Deinem Memento bei der hl. Messe. –

Mit herzl. Grüßen auch an deine Eltern

Dein Vetter Hans