Josef Müller an Kaplan Stiesch, 2. März 1943

In Stellung, den 2. III. 43

Sehr geehrter Herr Kaplan!

Nach meinem zweiten „Heimaturlaub“ bin ich wieder gut hier gelandet und habe jetzt etwas Zeit, Ihnen ein paar Zeilen zu schreiben. Bei dem Großangriff am vergangenen Freitag haben wir unsere Feuertaufe glücklich bestanden; wir sind zwar noch nicht voll eingesetzt, dürfen aber doch bei Gefechtstätigkeit draußen stehen. Vor ein paar Tagen sind wir den verschiedenen Geräten zugeteilt worden. In der nächsten Zeit werden wir als vollwertige Soldaten verwendet werden. – Wie ich gehört habe, führt J. Werres die Probe für das Meßdienerspiel Tarpisius sehr tatkräftig und voll Erfolg weiter. Hoffentlich wird es bei der Aufführung klappen, und ich will hoffen, daß ich dann in Urlaub kommen kann. –

Bis zum nächsten Urlaub verbleibe ich mit den besten Grüßen

Ihr Josef M.

Viele Grüße an alle anderen Kameraden.