Josef Kleinerz an Kaplan Stiesch, 14. Juni 1943

O. U. 14.6.43

Hochverehrter Herr Kaplan!

Über Ihre freundlichen Grüße und Wünsche habe ich mich sehr gefreut. Die jungen Gefalle-nen unserer Gemeinde sind mir noch in bester Erinnerung, waren doch zwei von ihnen Klas-senkameraden von mir. Ihren Tod bedaure ich sehr für ihre Eltern, für sie selbst wird er wohl nur einen Aufstieg bedeuten.

Eine Verlegung unserer Einheit führte mich in unser befreundetes Land. Hier fand

heute morgen ein geschlossener Feldgottesdienst für alle statt, anschließend wurde für die Katholi-ken eine hl. Messe gelesen. Die Anzahl der Teilnehmer war ganz erfreulich. Die kathl. Kp. Offiziere und der „Spieß“ gingen allen voran zur Kommunion. Nachlaß der Sünden wurde vorher durch eine Generalabsolution erteilt. Es war jedem gestattet, auch dem, der nicht mehr nüchtern war, zu kommunizieren. Das war alles ganz neuartig für mich. Einen frohen Gruß sendet Ihnen sowie der jungen Gemeinde Ihr

Hermann Josef Kleinerz