Herbert Faber an Kaplan Stiesch, 11. Juli 1943

Arneburg, den 11.7.43

Werter Herr Kaplan!

Bin nun schon eine lange Zeit im R.A.D. habe leider Ihnen noch nicht früher schreiben kön-nen, da wir mitten in der Ausbildungsperiode waren. Ich liege hier in einem kleinen Alt-markstädtchen in der Nähe Berlins (etwa 50-60 km Entfernung). Hier gibt es nichts wie Sand, Sand und noch mal Sand. Hier und dort erhält die Landschaft einen kleinen Reiz durch nied-liche Birkenwäldchen. Der Dienst ist hier eintönig und die Vorgesetzten stur. Liege hier mit 9 Kölner auf der Bude. Es sind ganz feine und auch zum größten Teil innerlich saubere Kame-raden, mit denen man sich auch über andere Sachen, als wie nur über Mädchen unterhalten kann. Einer dieser Kameraden ist Pfarrhelfer von Dellbrück. Was macht unsere Pfarrjugend und überhaupt der ganze kirchl. Betrieb. Sind Sie nun zum Schluß recht herzlich gegrüßt von

Ihrem Herbert Faber.

Können Sie mir bitte eine bunte od. andere Kunstkarte schicken.