Peter Pehl an Kaplan Stiesch, 15. August 1943
15.8.43
Sehr geehrter Herr Kaplan!
Einen kurzen Brief von mir sollen Sie noch haben. Ich liege als Granatwerfermann im Einsatz östlich von Jarzow im Mittelabschnitt. Wir erwarten zur Zeit einen schweren Angriff. Nun eine schlechte Nachricht. Das erste Rundschreibeheft erhielt ich kurz vorm Einsatz. Es hat mir sehr gut gefallen. Leider ist hier in der Einöde kein so großes Kouvert aufzutreiben. Ich habe es daher augenblicklich beim Troß im Tornister. Das zweite Rundschreibeheft erhielt ich ein paar Minuten vor unserem Gegenstoß. Dabei ging mir bei Abfang eines feindlichen Panzerangriffes das Sturmgepäck, in welchem sich das Heft befand, verloren. Augenblicklich bitte ich mir solche Hefte nicht zu schicken, da wir dauernd im Kampf stehen. Sie wissen ja, wenn man zurückgehen muß bei feindlichem Panzerangriff, verliert man das meiste von seiner Ausrüstung. Ich bitte Sie, mein Vorgehen zu entschuldigen. Sonst geht es mir eigentlich noch ganz gut. Was macht Lichtendorf? Schreiben Sie mir bitte mal Antwort aber Vorsicht! Bisher ist ein Brief geöffnet worden und der war von Ihnen! Es grüßt Sie herzlich
Peter Pehl