Johannes Werres an Kaplan Stiesch, 17. Oktober 1943

17.X.43

Lieber Rudolf!

Zwei Deiner Briefe liegen zur Beantwortung vor. Mein „neuer“ Vorname scheint Dir noch Schwierigkeiten zu machen; es kommen immer so verstümmelte Produkte heraus, denen man den griechischen Ursprung ansieht.

Für deine Mühe betreff der Lieder hab Dank. Ich dachte an solche, die man auf dem Marsch singen kann. Nun, die anderen werde ich in unserem Kreis verwenden können.

Ich habe mit Freuden vernommen, dass Helmut das Pfarrhelferamt auf seine jungen Schultern genommen hat. Mit Alfons habe ich mehrere Male vergeblich Kontakt gesucht. Nun wird die Arbeit hoffentlich einen Aufschwung erleben. In Jochens Rundbrief las ich einen Bericht Helmuts über eur Michaelsfeier, der mir viel Freude machte. Ich möchte Kontakt mit Helmut.

Betreff der Bücher folgendes: Mein Geldkonto ist erst wieder ab Dezember frei. Für Nov. Wollen meine Eltern schon schicken. Ich werde besorgen, was ich kann. Geldlich regeln wir die Sache dann im Urlaub, (den ich hoff. im November erhalte) Jochen will auch im

nächsten Monat fahren.

Augenblicklich mache ich einen Ü-Lehrgang mit. Die 2 Woche ist heute rum. Ich muß gleich noch arbeiten.

Grüß mir die Kameraden daheim und sag ihnen, dass ich mich auf den Urlaub freue, wo ich wieder mitten unter ihnen sitzen darf.

Alles Heil in Werk und Tun

Johannes