Jochen Soddemann an Rudolf Stiesch, 20. Februar 1944

Am Sonntag Quinquagesima 1944.

         20 Feb 44

Gruß Gott, Rudolf!

Dir am Sonntag einen kurzen Gruß, da die kommende Woche – es geht auf große Bauübung – mir dazu keine Zeit lassen wird.

Seit meinem Abschied habe ich von Euch Daheim noch nichts gehört. Was gibt’s Neues?

Über eines vergaßen wir im Urlaub zu sprechen: Günter Keusen und alles, was damit zusammenhängt. Ich lege einen Brief von ihm bei. Hast Du Günter und seine Stellung zu den Jungen der Pfarre

so gesehen? Ich habe jedenfalls mein Urteil ändern müssen. Da ein Treffen nicht mehr zustande kam, habe ich ihm meine Antwort dieser Tage geschrieben. Ich bin gespannt.

Mit gleicher Post sende ich Dir ein lustiges Liederbuch für die Jungen, den „Kilometerstein“. Ich weiß nicht, ob Du es kennst, wir haben damit früher jedenfalls viel Freude bekommen.

Und nun laßt bald mal wieder etwas von Euch hören. Meine Anschrift bleibt bis auf Widerruf: 33932 (w).

Dir, auch Deinen Lieben, Herrn Pfarrer und den Jungen herzlichen Gruß

     Jochen